…lange bevor der Herbst sie golden färbte
Konzert mit Lesung
Das zwanzigste Jahrhundert in Spanien: eine schnell aufgekommene Fülle von neuer Kunst und revolutionären Ideen – gleichzeitig eine starke Bindung zu alten Wertvorstellungen und Traditionen. Wie das alles zu einem Bürgerkrieg geführt hat, und was zeitgenössische spanische Künstler darüber berichten, erfahren Sie an diesem Abend.
Mit Musik und Texten von Manuel de Falla und Federico García Lorca.
Über Menschen, Liebe und Leben.
Es gibt eine starke Zerrissenheit in der spanischen Kultur, wo das Alte und das Neue im ständigen Wettkampf miteinander stehen; die Künstler sind davon nicht ausgeschlossen und gehen immer mehr neue Wege, während sie auch versuchen, sich in den Lauf der Dinge einzugliedern. Dies wird für sie immer schwieriger, und als der Bürgerkrieg ausbricht, wandelt sich das kreative Chaos zu einer Existenzbedrohung. Wie sehr oft in der Weltgeschichte kristallisiert sich auch hier eine Tendenz zu tief rührender Menschlichkeit in Krisensituationen, oft auch auf eine hedonistische Art und Weise. Die wundervollen, in dieser Zeit entstandenen Werke sind voll von einer Besinnung auf die Schönheit und die kleinen Dinge im Leben, und machen in für die spanischen Künstler das Leben lebenswert.
Federico Garcìa Lorca (1898-1936)
…war in erster Linie ein Lyriker und Dramatiker. Als eine der führenden Gestalten der Generación del 27 beteiligte er sich sehr an einem neuen spanischen Theater. Der Krieg nahm für ihn ein böses Ende: trotz hohen Vorsichtsmassnahmen seinerseits wurde er nach dem Regierungsputsch von der Polizei gefasst und erschossen.
Manuel de Falla (1876-1946)
…war ein spanischer Komponist, der sich zuerst vom impressionistischen Stil der Franzosen inspirieren liess, um später zu einer mehr klassizistischen Musiksprache zu wechseln. Er emigrierte, um vor dem Krieg zu fliehen, und verstarb in Argentinien, ohne eines seiner grössten Werke zu vollenden, die Atlántida.
Das Konzert
Neben den „Canciones Españolas Antiguas“ von Federico García Lorca werden auch die „Siete Canciones Populares“ von Manuel de Falla für Gitarre und Gesang zu hören sein. Die Musik wird ergänzt von Gedichten, Berichten und Memoiren ihrer Zeitgenossen.
Die Mitwirkenden
Anna Gitschthaler studiert seit 2014 Gesang bei Prof. Yvonne Naef an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK). Ihre Begeisterung für die Musik äussert sich in vielfältiger Form, sei es als starke Bühnenpersönlichkeit oder als Iniatiatorin unterschiedlichster Projekte, in denen die Verbindung von Musik, Schauspiel und Zusammenarbeit im Fokus stehen.
Für Alexander Gil ist Flamencomusik eine Möglichkeit, seine spanischen Wurzeln neu zu entdecken. Nach erstem Gitarrenunterricht folgten schnell Auftritte mit diversen Ensembles, danach auch eine Tournée mit Orchester und ein erster Preis am „Tirana International Guitarfestival“. Seit September 2015 studiert er an der Zürcher Hochschule der Künste bei Prof. Anders Miolin.
Nach früher musikalischer Ausbildung arbeitet Nenad Ivkovic seit einigen Jahren als Kirchenmusiker und studiert Cembalo bei Prof. Michael Biehl an der ZHdK. Er ist fasziniert von der Verbindung von Text und Musik und lässt sich für Themenkonzerte begeistern.
